Das neue Buch von Georg Fox ist jetzt erschienen und beschreibt viele Aspekte seiner Erlebnisreisen, aber auch Persönlichkeiten, denen er begegnet ist.

Einen Teil des Buches widmet Georg Fox seiner Herzenssprache. Mit den Mundarttexten versteckt er unmerklich manche philosophischen Erkenntnisse und kleine literarische Entdeckungen. Durch die Sprachebene schafft er eine emotionale Nähe zu seinen LeserInnen. Der Autor nimmt sie an die Hand und führt sie gleichsam magisch durch die vielfachen Themen seiner Erlebniswelt. Zugleich vermittelt er Inhalte, ohne die Verständnisebene zu strapazieren. Fox schreibt über die Zeit und weiß, dass man viel Zeit dadurch verliert, weil man Zeit gewinnen will. Er beschreibt seine Schwierigkeiten als „Mann in der Küche“ und erläutert beim Thema Getränke, dass drei Bier ja auch eine Mahlzeit sein könnten. Aber da hätte man noch nichts getrunken.

Autor: Georg Fox

Es sind solche Bemerkungen, die den Autor immer wieder den Menschen auf der Straße zu Wort kommen lassen. Regelrecht „kafkaesk“ wird die Besichtigung einer Kunstausstellung, die dann doch vielfach den Ansichten von Kafka sehr nahekommt. Fox widmet sich auch ganz ernsten Themen mit seiner Mundartsprache, wenn er etwa die Armseligkeit der Felsenhäuser im elsässischen Graufthal beschreibt. Und als Glückssymbol empfindet er einen Randständigen, der sich am Abend in einer Kaufhaus-Passage neben seinem Nachtlager Spiegeleier in einer Bratpfanne backt. In den Alltäglichkeiten erhalten so unscheinbare Vorgänge einen starken Symbolgehalt. Bei seinen Neujahrsgedanken findet er eine Ballonfahrt passend, wo man auch ab und zu Ballast abwerfen muss.

Der Autor sieht das Leben der kleinen Leute, mit denen er sich sehr verbunden fühlt – nicht nur durch die sprachliche Mundartebene. Berührend sind diese Kolumnen in der rheinfränkischen Mundart, die für den Autor eine besondere Sprachform darstellt. Einige Texte beschreiben auch das Werk der Künstlerin Elisabeth Bosslet, des Dichters Heinrich Kraus und der Sprachwissenschaftlerin Dr. Edith Braun.

Die Reiseberichte gehen oft von Plätzen in Städten aus, die am Ende eines Tages, wenn der Tag endet und die Dunkelheit über die Stadt fällt, erwachen und zu Orten werden, welche dann Geschichten erzählen: Ein Platz wird zum stummen Beobachter jener Menschen, die sich über ihn bewegten. In diesem Buch „Die Nacht gehört dem Platz allein“ entfaltet sich ein Kaleidoskop von Augenblicken – mal humorvoll, mal nachdenklich, zuweilen tiefgründig.

Die Aufsätze erzählen als literarische Reise von Märkten ferner Länder, von flirrenden Großstädten bis hin zu entlegenen Orten, an denen die Zeit stillzustehen scheint. Reiseberichte vermischen sich mit Impressionen, die das Alltägliche in neuem Licht erscheinen lassen. Die Magie von Gegenden erlebt man bei stillen Tagen in der Provence oder bei einer Stadtbesichtigung in Trier oder Nancy. Die schnelle ICE-Fahrt durch die Nacht spannt einen Bogen zur Fahrt im offenen Kohlenwagen aus der Evakuierung 1945.

Diese Textsammlung richtet den Blick auf die Welt – in der Medina von Marrakesch oder im Marais von Paris. Nicht zu vergessen die zahlreichen Aquarelle und Skizzen, die der Bildende Künstler auf seinen Reisen festgehalten hat. Sie verleihen dem Buch eine zusätzliche Emotion. Ein Buch für alle, welche die Poesie des Augenblicks schätzen und den verborgenen Geschichten nachspüren wollen, die jede Reise, jede Begegnung und jeder Platz in sich trägt.

Bibliografische Angaben: „Fox, Georg: „Die Nacht gehört dem Platz allein“, Essays, Skizzen und Kolumnen, Edition Bucherbach 2025, Softcover ISBN 978-3-384-11714-4, Preis 17,90 €, auch als Hardcover erhältlich unter ISBN 978-3-384-11715-1.

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