Letzte Woche versammelten sich etwa 40 Forscherinnen und Forscher zu einem Symposium am Nationalpark-Tor Erbeskopf. Die Teilnehmenden kamen aus verschiedenen Ländern, darunter Deutschland, Belgien, den USA, den Niederlanden und Japan. Sie alle gehören zu einer Forschergruppe im Rahmen des Projekts „Beta-For – Enhancing structural diversity in production forests“ (in Deutsch: Verbesserung der strukturellen Vielfalt in Wirtschaftswäldern).

40 Forscherinnen und Forscher trafen sich zu einem Symposium am Nationalpark-Tor Erbeskopf
© Nationalpark Hunsrück-Hochwald

Dieses Projekt entstand 2022 aus der Zusammenarbeit verschiedener Universitäten und Großschutzgebiete mit dem Ziel, die Auswirkungen der Landschaftsvielfalt auf die Artenzusammensetzung und -vielfalt zu untersuchen. Die Forschungsgebiete erstrecken sich unter anderem über den Nationalpark Hunsrück-Hochwald, den Nationalpark Bayerischer Wald, den Stadtwald Lübeck und das Urwaldrevier im Saarland.

Seitdem treffen sich die Projektteilnehmenden regelmäßig zum direkten Austausch. In diesem Jahr fand das Treffen im Nationalpark Hunsrück-Hochwald statt. Das Programm war vielfältig.

Bereits am ersten Tag lud die normalerweise montags stattfindende Nationalpark-Akademie in einer Sonderausgabe am Mittwoch am Umwelt-Campus Birkenfeld die breite regionale Öffentlichkeit zu einem hochkarätigen Vortrag ein. Der deutsche Experte auf dem Gebiet der Biodiversitätsforschung, Prof. Dr. Jörg Müller, hielt einen öffentlichen und unterhaltsamen Vortrag mit dem Titel „Totholz als Hotspot der biologischen Vielfalt“ aus seinem Forschungsbereich der Prozessschutz-Ökologie.

In den folgenden Tagen versammelten sich die Teilnehmenden des Symposiums am Nationalpark-Tor Erbeskopf. Dort präsentierten Doktoranden ihre ersten Forschungsergebnisse und diskutierten sie mit dem internationalen Wissenschaftsteam, um fachliche Unterstützung zu erhalten. Schwerpunkte der Beta-For-Unterprojekte sind die Analyse der Waldstruktur mittels Fernerkundungsdaten von Satelliten und Laserscans, Bodenanalysen sowie die Untersuchung von Flora und Fauna. Basierend auf den präsentierten Ergebnissen diskutierten alle Teilnehmenden erste Erkenntnisse und das weitere Vorgehen.

Ein weiteres Highlight des Treffens war der Vortrag von Diana Six, einer renommierten Waldentomologin und Professorin an der University of Montana. Die internationale Expertin im Bereich der Borkenkäfer-Forschung referierte über den Einfluss von Pilzen auf den Borkenkäfer-Kreislauf.

Das Symposium endete am Samstag mit einer Exkursion in den Nationalpark Hunsrück-Hochwald, bei der Dr. Martin Mörsdorf, stellvertretender Leiter der Nationalparkverwaltung, die Teilnehmenden mitnahm. Er zeigte an verschiedenen Stellen des Nationalparks, welche Management-Aufgaben ein Schutzgebiet in den Randbereichen hat und welche Herausforderungen das mit sich bringt. Der Tag endete auf dem Ringwall in Otzenhausen und bot zum Abschluss des Symposiums das beeindruckende Erlebnis des Nationalpark-Mottos: Natürlich, mit Geschichte!

Weitere Infos zum Projekt:
BETA-FOR ist eine von der Deutschen Forschungsgemeinschaft finanzierte Forschungsgruppe mit Wissenschaftler*innen der Universitäten in Würzburg, Freiburg, Göttingen, Dresden, Leipzig, Bayreuth, Frankfurt, Lüneburg und München. In der Forschungsgruppe arbeiten über dreißig Expert*innen aus verschiedenen Fachrichtungen der Biodiversitäts- und Ökosystemforschung und verwandten Fachgebieten zusammen.

www.uni-wuerzburg.de/for5375/