Bundesverdienstkreuz an den saarländischen Volkskundler und Brauchtumsforscher Gunter Altenkirch verliehen.
Im Bereich der saarländischen Landesgeschichtsforschung gab es in den letzten Jahrzehnten immer wieder Persönlichkeiten, die durch ihre Arbeit und Engagement das Geschichtsbewusstsein mit ihrer Thematik nachhaltig in die Bevölkerung transportierten.
v.l. Bürgermeister Michael Clivot. Gunter Altenkirch, Staatssekretär Thorsten Lang
Auch heute gibt es eine Reihe von Personen in der Region, die sich den verschiedensten wissenschaftlichen Untergliederungen widmen. Einer der bekanntesten Historiker ist der 81-Jährige Gunter Altenkirch, über die Grenzen des Saarlandes bekannter Volkskundler und Brauchtumsforscher, aus Gersheim.
Er ist Vorstandsmitglied des grenzüberschreitenden Vereins für Landeskunde im Saarland e.V. (VLS).
Gunter Altenkirch hat bereits in seiner Kinderzeit im Rahmen von Treffen bei Familienangehörigen- und feiern die ersten Kontakte zur Volkskunde geknüpft. Er wurde von diesem Thema derart beeinflusst, dass sein Lehrer ihm damals schon riet, er sollte alles „Gehörte“ aufschreiben, die Märchen, die Alltagsgeschichten und Erinnerungen.
Altenkirch führte fortan detaillierte umfangreiche Aufschreibungen durch – sein ganzes Leben lang. Darunter Mitteilungen von Zeitzeugen, systematisch gesammelt und niedergeschrieben.
Diese Sammlung von Zeitzeugenprotokollen ist inzwischen auf über 40000 Seiten angewachsen.
VLS-Vorsitzender Friedrich Denne bei seine Dankesworten an Gunter Altenkirch
Dazu hat er Dutzende Aufsätze in verschiedenen Zeitungen und Zeitschriften geschrieben, nahm Beiträge in Rundfunk und Fernsehen auf. Zu der Vielzahl seiner Vorträge und Vorlesungen zählen auch die Veröffentlichungen von rund 50 Büchern und Broschüren, mit Fachbeiträgen von Gunter Altenkirch.
Parallel hat er umfangreiches Material zum dörflichen Alltagsleben in der Region gesammelt und dazu 1988 das „Museum für Dörfliche Alltagskultur“ und später ergänzend das „Museum des saarländischen Aberglaubens“ eröffnet.
VLS-Vorsitzender Friedrich Denne bei seine Dankesworten an Gunter Altenkirch
Gunter Altenkirch
Über 30.000 Objekte, die vom Leben der einfachen Leute im Saarland, dem Hochwald und dem angrenzenden Lothringen erzählen, befinden sich in seinem privaten Besitz. Die größte saarländische Sammlung von Alltagsgegenständen, zum Aberglauben die zweitgrößte deutsche Sammlung.
Beide Museen sind in seinem Privathaus in Gersheim-Rubenheim, einem ehemaligen Bauernhaus, untergebracht. Er hat seine Sammlungen inzwischen in über 30 Ausstellungen der Öffentlichkeit gezeigt.
Gunter Altenkirch sagt selbst über sich, er will „..die Vergangenheit bewahren, damit sie nicht in Vergessenheit gerät.“ Er will „mithelfen, die Dinge der einfachen Leute zu erhalten!“
Bericht: Friedrich Denne
Fotos: Günter Haab