Verdienste in Museumspädagogik und grenzüberschreitender Zusammenarbeit.

Der langjährige stellvertretende Direktor des Historischen Museums Saar, Reiner Jung, verabschiedet sich Ende November in den Ruhestand. Als Museumspädagoge und Wissenschaftlicher Mitarbeiter war er 32 Jahre für das Museum tätig. Seit 1999 hatte er die Position des stellvertretenden Museumsdirektors inne. „Mit seiner Arbeit und seiner Expertise hat Reiner Jung über Jahrzehnte das Gesicht des Hauses mitgeprägt. Insbesondere unsere grenzüberschreitende Ausrichtung wäre ohne ihn in dieser Form nicht denkbar gewesen. Deshalb sind wir sehr glücklich, dass er uns für die grenzüberschreitenden Kontakte als Frankreich-Korrespondent unseres Museums zukünftig erhalten bleibt.“, so Museumsdirektor Simon Matzerath.

Die Französische Republik hat Reiner Jung für seine herausragende grenzüberschreitende Kulturarbeit jüngst zum Chevalier de l‘Ordre des Arts et des Lettres ernannt.

Reiner Jung studierte Geschichte, Romanistik und Philosophie in Saarbrücken und Paris. Seine berufliche Laufbahn begann mit Lehrtätigkeiten an Gymnasien und in der Erwachsenenbildung. Bereits während seines Referendariats beteiligte er sich an einer Ausstellung zum Saarreferendum 1955. 1991 kam Jung als Museumspädagoge und Wissenschaftlicher Mitarbeiter zum Historischen Museum Saar. Die ersten Ausstellungen, an denen er hier mitwirkte, waren eine Sonderausstellung zu Massenmedien in Frankreich und Deutschland von 1919 bis 1933 sowie die Dauerausstellung „Als der Krieg über uns gekommen war… Die Saarregion und der Erste Weltkrieg“.

Reiner Jung © Historisches Museum Saar

Als Museumspädagoge hat er nicht nur attraktive Angebote für Erwachsene, Schulklassen, Studierende und Lehrkräfte entwickelt, sondern auch spezielle Programme für Kinder und Familien. Dazu gehören Entdeckungslernen, Suchspiele, Workshops zum Kindergeburtstag und Ferienprogramme. Auch die beliebten Ritterführungen, die mit der Öffnung des Roten Turms 1994 begannen, gehen auf Reiner Jung zurück. Mit der Funktion als stellvertretender Museumsdirektor übernahm er ab 1999 auch die Presse- und Öffentlichkeitsarbeit. Zudem wirkte er 2008 maßgeblich an der Neukonzeption der Dauerausstellung mit.

Neben seiner Arbeit für das Museum hat er sich auch überregional engagiert und war Gründungsmitglied und mehrere Jahre Vorsitzender des Arbeitskreises Museumspädagogik Rheinland-Pfalz/Saarland e.V., dem heutigen Regionalverband Museumspädagogik Südwest. Zudem war er von 1997 bis 2001 Vorstandsmitglied des Bundesverbandes Museumspädagogik. Darüber hinaus verfasste er zahlreiche Beiträge zur Saargeschichte und zur Museumspädagogik.