Remmesweiler/Oberlinxweiler. Da hat ein aufmerksamer Bürger nicht lange gefackelt: Eine Woche, nachdem Klaus Gessner (70) aus Remmesweiler den zerstörten historischen Grenzstein auf der Banngrenze zwischen Oberlinxweiler und Remmesweiler entdeckt hatte, hat er Hilfe organisiert und mit Hilfe von zwei Bekannten den Grenzstein auf dem Steinberg am Radweg „geflickt“.

Leo Mailänder (rechts) mit seinem Frontlader und Werner Butz mit Spezialkleber
setzten den historischen Grenzstein wieder auf den Sockel. Foto: Klaus Gessner

Nachdem er von potenziellen jungen Helfern vertröstet wurde, richtete er den Grenzstein mit Hilfe von Landwirt Leo Mailänder vom Marienhof (71), der seinen Traktor mit Frontlader zur Verfügung stellte, und des pensionierten Gymnasiallehrers Werner Butz (74) aus Mainzweiler, der einen speziellen Steinkleber mitbrachte, wieder auf.

Am ersten Tag wurde die Stelle, an welcher der Grenzstein knapp über dem Sockel wahrscheinlich von einem Lastkraftwagen vom Fuhrpark des auf Remmesweiler Seite des Steinbergs im Bau befindlichen Solarparks abgetrennt wurde, gemäht und mit Paletten gesichert.

Am nächsten Tag wurde mit Hilfe des Frontladers der etwa zwei Zentner schwere Stein, der anderthalb Meter neben dem Sockel im Gras lag, auf Kanthölzer gehievt und dann passgenau wieder auf den Sockel gesetzt. Mit Kanthölzern wurde der Stein so lange gestützt, bis der Kleber fest war. Er besteht aus zwei Komponenten, die im Verhältnis 1:2 gemischt werden mussten.

Stefan Blasius vom Verein für Orts- und Familiengeschichte Oberlinxweiler dankte den drei Senioren für ihr außergewöhnliches und rasches ehrenamtliche Engagement. „Schnelles Handeln war erforderlich“, so Klaus Gessner, „denn, wenn der Herbst einmal richtig feucht wird, dann trocknet der Kleber nicht mehr so leicht.“

Gessner und Butz kennen sich schon von früheren Aktionen. Als sie noch jünger waren, haben sie schon einmal etliche Bannsteine, viele an Remmesweiler und Mainzweiler Banngrenzen, repariert oder beim Setzen von neuen Steinen tatkräftig geholfen.

Bericht:
Stefan Blasius vom Verein für Orts- und Familiengeschichte Oberlinxweiler.
Er ist, wie auch Werner Butz, Mitglied beim VLS.