Gedenken an Hugo Haas und Auguste Moses (Haas)
Am 10. November 1938, also ein Tag nach der sogenannten Reichspogromnacht, zündeten Nazi-Schergen unter den Augen von ca. 200 Schaulustigen das Gebäude des jüdischen Metzgers Hugo Haas in der Dorfmitte von Schiffweiler an. Die Metzgerei und das Wohnhaus von Hugo Haas brannten in dieser Nacht bis auf die Grundmauern nieder.
Hugo Haas befand sich zu diesem Zeitpunkt bereits im KZ Buchenwald. Seine Schwester Auguste war Tage vorher, gemeinsam mit ihrem Ehemann Moritz Moses, in „Schutzhaft“ genommen worden und befand sich in GESTAPO-Haft in Saarbrücken. Als sie am nächsten Tag nach Schiffweiler zurückkehrten, fanden sie ihr Heim in Schutt und Asche vor. In Schiffweiler fand sich keine Bleibe mehr für die Familie Moses. Kurzfristig fanden sie in Merchweiler eine Unterkunft. Kurze Zeit später verzogen sie nach Illingen, von wo aus sie am 22. Oktober 1940 – im Rahmen der sog. Wagner-Bürckel-Aktion – nach Gurs, einem Ort in den nördlichen Pyrenäen deportiert wurden. Moritz Moses verstarb am 27. Januar 1941 im Lager in Gurs. Seine Ehefrau Auguste Haas verstarb am 07. Oktober 1942 im Lager Noé, Frankreich. Der Metzger Hugo Haas starb am 27. Januar 1941 im KZ Buchenwald.
Der Historische Verein Schiffweiler e. V. hat sich zur Aufgabe gemacht, die Schicksale der Opfer des NAZI-Terrors zu erforschen und an die Opfer in Form von Gedenksteinen zu erinnern.
Nach derzeitigem Forschungsstand wurden 64 Menschen zu Opfern, weil sie entweder jüdischen Glaubens, politisch andersdenkend oder „nicht lebenswert“ waren. Mit der Verlegung am 18. März starten wir diese große Aufgabe.
Zum Gedenken an die ehemaligen jüdischen Mitbürger Auguste Moses, geb. Haas und Hugo Haas verlegt der bekannte Künstler im Auftrag des Historischen Vereins Schiffweiler, in Zusammenarbeit mit der Gemeinde Schiffweiler, am 18. März 2024, um 9:00 Uhr vor dem Standplatz der ehemaligen Metzgerei Haas, zwei Stolpersteine.
Örtlichkeit: Ecke Hauptstraße – Brückenstraße, vor BANK 1 Saar, 66578 Schiffweiler