Ein Bericht von Volker Steigner über die Feier zum 50-jährigen Jubiläum am 19.04.2024

Am Freitag, dem 19. April 2024 feierte der Dörrenbacher Heimatbund e. V. im Dorfgemeinschaftshaus – dem ehemaligen Dörrenbacher Schulgebäude – seinen 50. Geburtstag. Der Verein war am 28.12.1973 kurz vor Inkrafttreten der saarländischen Gebietsreform gegründet worden, bei der Dörrenbach seinen Status als selbständige Gemeinde verlor und in die Stadt St. Wendel integriert wurde.

Der Dörrenbacher Heimatbund hat in den vielen Jahren seines Bestehens die Geschichte des Dorfes erforscht und zahlreiche heimatkundliche Schriften verfasst wie z. B. die Familienchronik der Orte Dörrenbach, Werschweiler und Wetschhausen, die Ortschronik, die Bilderchronik und den Band „Weißes Gold und schwarze Diamanten“. Im Dorfgemeinschaftshaus wurde ein Heimatmuseum eingerichtet. Außerdem schuf er das Freizeitzentrum „Reihersrech“ am ehemaligen Dörrenbacher Bahnhof mit Tennisplätzen und Bogenschießanlage, das sich allerdings seit 2012 nicht mehr in seinem Besitz befindet.

Rainer Hopf, der heutige 1.Vorsitzende des Vereins, konnte zahlreiche Ehrengäste aus Politik und dem öffentlichen Leben begrüßen. Auch befreundete Vereine von der Arbeitsgemeinschaft der St. Wendeler Heimatvereine und den Nachbargemeinden waren zur Gratulation gekommen, ebenso der Saarländische Museumsverband und der Verein für Landeskunde im Saarland, mit denen der Dörrenbacher Heimatbund eine enge Zusammenarbeit pflegt.

Erster Programmpunkt der Feier des 50-jährigen Jubiläums waren drei Liedvorträge des gemischten Chores, die reichlich Beifall ernteten.

Gut besucht war die Jubiläumsfeier des Dörrenbacher Heimatbundes

Anschließend berichtete Udo Recktenwald, der Landrat des Landkreises St. Wendel, in seinem Grußwort, dass er die vielen Termine und Veranstaltungen in Dörrenbach z. B. im Zusammenhang mit der Ostertalbahn und dem Buchfest in guter Erinnerung habe und er die Arbeit des Heimatbundes sehr schätze.

Das Wirken der Heimatvereine in Sachen Brauchtumspflege und Geschichtskultur trage maßgeblich zu dem „Wir-Gefühl“ im St. Wendeler Land bei, das viel wichtiger ist, als den Landkreis lediglich als Verwaltungseinheit zu betrachten. Er begrüßt ausdrücklich die rege Teilnahme des Dörrenbacher Heimatbundes an den „Tagen des St. Wendeler Landes“ und weist auf weitere Initiativen und Fördermöglichkeiten des Kreises hin.

Vom Ministerium für Inneres, Bauen und Sport überbrachte Staatssekretär Torsten Lang Glückwünsche und sprach dem Verein für die in den vergangenen 50 Jahren erbrachte Leistung ein Kompliment und seine Hochachtung aus. Er betonte die zentrale und wichtige Rolle, welche die ehrenamtliche Tätigkeit in Vereinen gerade im Saarland spielt.

Bürgermeister Peter Klär verband seine Glückwünsche mit der Bereitschaft der Stadt St. Wendel, weiterhin in pragmatischer Weise mit dem Verein zusammen zu arbeiten. Er hält die Arbeit des Heimatvereins sowohl für die Kreisstadt wie auch für den Ort Dörrenbach für außerordentlich wichtig, da wir ohne tiefe Wurzeln zur Heimat „nicht wissen können, woher wir kommen, wo wir uns befinden und wo wir hinwollen“.

„Dörrenbach – Ein Streifzug durch die Geschichte“ – so lautete der Vortrag (mit Bildern) von Volker Steigner, dem zweiten Vorsitzenden des Dörrenbacher Heimatbundes, in dem er die Geschichte des Dorfes anhand einzelner im Heimatmuseum enthaltener Funde sowie der vom Verein veröffentlichten Schriften zusammenfasste.

Rainer Raber, der geschäftsführende Vorsitzende des Saarländischen Museumsverbands (SMV), hatte ein besonderes Geschenk dabei. Er zeigte historische Filme über Bau und Betrieb der Ostertalbahn, das Bergmannsbauerntum sowie über das Dorfleben in Dörrenbach. Im Rahmen seiner Projekte „DigiCULT“ und „Entdeckerwelten“ unterstützt der SMV maßgeblich dabei, auch das Heimatmuseum Dörrenbach wie alle saarländischen Museen zukunftsfähig zu machen und zu digitalisieren, damit das kulturelle Erbe der Gemeinde erhalten bleibt und auch weiterhin vermittelt werden kann.

Vom Verein für Landeskunde im Saarland e.V. (VLS) überbrachte der stellvertretende Vorsitzende Siegbert Schappert herzliche Glückwünsche und alles Gute für die Zukunft. Der VLS als „Dachverband“ der saarländischen Geschichtsorganisationen hat mittlerweile seine Geschäftsstelle in St. Wendel und unterhält dort u.a. eine umfangreiche Präsenzbibliothek über Familien- und Landeskunde, die für alle Interessenten zugänglich ist, sowie ein Sprachlabor zur Aufzeichnung und Erhaltung der zahlreichen im Saarland gesprochenen Mundarten.

Anhand mitgebrachter historischer Kommunikationstechnologie zeigte Pfarrer Marcus Bremges die Veränderungen in den vergangenen 50 Jahren auf. Für ihn war und ist der Verein, in dem er selbst Mitglied ist, eine Institution, die maßgeblich dazu beiträgt, dass „freundliche Gesicht“ des Dorfes darzustellen und zu wahren. Er wünscht dem Verein, dass ihm dies auch in Zukunft und mit neuen Technologien gelingen möge.

Nach einem Grußwort und weiteren guten Wünschen des Ortsvorstehers Dieter Bleimehl überreichte Rainer Hopf an vier Vereinsmitglieder Ehrenurkunden für fünfzig Jahre Vereinsmitgliedschaft. Es sind dies Otfried Bettinger, Heinrich Gerhard (in Abwesenheit an seine Ehefrau Elvira), Hans-Jürgen Junk und Bernd Hettrich. Auch der vor kurzem verstorbene ehemalige Ortsvorsteher Edwin Stoll zählte zu den Gründungsmitgliedern der ersten Stunde.

Anschließend feierte der Verein das Jubiläum mit seinen Gästen im Rahmen eines gemütlichen Beisammenseins.