Das Seminar bietet einen gerafften Überblick über die historische Entwicklung der Großregion, zu der Saarland-Lothringen-Luxemburg, Rheinland-Pfalz, die Wallonie und die deutschsprachige Gemeinschaft Belgien gehören. Neben den politischen Machtverhältnissen steht das alltägliche Leben breiter Bevölkerungsschichten im Mittelpunkt.
Bis heute nachwirkende Entwicklungsdefizite haben ihre Wurzeln in einer seit dem Mittelalter unterentwickelten Städtelandschaft, dem Dreißigjährigen Krieg und der Machtpolitik der französischen Monarchie. Mit Beginn des bürgerlichen Zeitalters nach der Französischen Revolution war das linksrheinische Deutschland unter Napoleon I. Teil des französischen Empires. Der industrielle Aufschwung ließ die entstehenden Reviere an der mittleren Saar (Kohle, Eisen, Glas, Keramik), in Südluxemburg und im nordöstlichen Lothringen zu wichtigen Zentren der Schwerindustrie anwachsen, wobei die Teilregionen in die unterschiedlichen politischen und sozialen Systeme der jeweiligen Nationalstaaten eingebunden waren.
Im 20. Jahrhundert wurden sie zum Spielball nationaler Ambitionen, bis durch einen grundlegenden Politikwechsel die alte Erbfeindschaft überwunden und der Weg zu einem friedlichen Europa gebahnt wurde.
Inhalte:
- Gesamtüberblick über die Großregion bis zur Gegenwart
- Gesellschaftliche Wandlungsprozesse
- Ausgangspunkt der europäischen Einigung
Dr. phil. Hans-Joachim Kühn
Studium der Geschichte in Saarbrücken und Tübingen, Stadtarchivar in Püttlingen 1985-1988, Museumsberater beim Saarländischen Museumsverband e.V. 1989-1999, seit 2000 freiberuflicher Historiker und Autor (Vorträge und Seminare an der Universität und in der Erwachsenenbildung, Ausstellungen, Publikationen zur Kultur- und Alltagsgeschichte).
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