Unser langjähriges Vereinsmitglied, Herr Markus Walther, erzählt uns von den Beteiligungen Carl Ferdinand von Stumm/Halberg und seiner Eisenwerke, an den Weltausstellungen.
Die zweite Hälfte des 19. Jahrhunderts stellte eine Zeit tiefgreifender Änderungen dar. Diese Änderungen umfassten sowohl technische, gesellschaftliche als auch politische Entwicklungen. Neue Techniken wie Züge und Dampfschiffe ließen Distanzen schrumpfen und führten zu einer stärkeren auch internationalen Vernetzung, Die fortschreitende Industrialisierung brachte neue Berufe und Arbeitsbedingungen mit sich aber auch soziale Probleme. Auf politischer Ebene formten sich in Europa Nationalstaaten, deren Rivalität nicht nur Folgen für die Menschen auf dem alten Kontinent haben sollte.
Eisenwerk 1857 © HVSN
Auch aus heutiger Sicht erscheint es folgerichtig, dass in dieser Zeit des Umbruchs die Idee zur Durchführung von Weltausstellungen geboren wurde und diese teilweise enorme Erfolge verbuchen konnten. Insbesondere für das gastgebende Land war dies die Möglichkeit, der Welt zu zeigen, wie modern und fortschrittlich die eigene Nation war. Insofern war es auch nicht erstaunlich, dass die erste Weltausstellung 1851 in London, dem Zentrum des aufstrebenden Empire stattfand.
Die zweite Hälfte des 19. Jahrhunderts war jedoch auch die Zeit, in der Carl Ferdinand Stumm als Unternehmer und Politiker wirkte. Hier entwickelten sich die von ihm geleiteten Unternehmen, insbesondere das Neunkircher Eisenwerk, zu führenden Standorten der Schwerindustrie in ihrer Zeit. Eine Beteiligung an Weltausstellungen lag daher nahe.
Der Vortrag des Historischen Vereins Stadt Neunkirchen begibt sich daher, in diesem regionalgeschichtlich eher selten beachteten Thema, auf eine Spurensuche und beschreibt die Entwicklung von ersten kleineren Beteiligungen, die sich bereits bis in das Jahr 1852 zurückverfolgen lassen, bis zu dem vielbeachteten Auftritt der Stumm’schen Werke auf der Weltausstellung in Chicago 1893. Zum besseren Verständnis soll auch der jeweilige geschichtliche Kontext betrachtet werden. Die Ergebnisse der Recherche führen hierbei sogar, was überraschen mag, von einer biblischen Figur bis in unsere heutigen Tage.
Carl Ferdinand Stumm © Wikipedia