Unser Vorstandsmitglied und Leiter des Stadtarchivs Neunkirchen, Herr Christian Reuther, erzählt uns im Februarvortrag von dem Besuch Kaiser Wilhelm II. 1892 in Neunkirchen. Ein Event, wie wir heute sagen würden, für das Dorf Neunkirchen und Umgebung.
Abstecher von Personen aus dem Preußischen Herrscherhaus durfte die Bevölkerung der Saargegend seit 1815 in unregelmäßigen Abständen erleben. Auch wenn seit 1814/19 Könige oder Prinzen ihre Aufwartung an der Saar machten, lässt sich für Neunkirchen erst 1853 mit einem, wenige Stunden dauernden, Aufenthalt von Prinzessin Augusta von Preußen, der Gemahlin Prinz Wilhelms, bei Louise Stumm eine erste kurze Begegnung nachweisen. Insgesamt betrachtet, hatten für Neunkirchen solche Besuche jedoch Seltenheitswert.
Wegstrecke, Auszug aus dem Besuchsprogramm Wilhelms II.
© HVSN
Anlässlich des Kaiserbesuchs am 25. April 1892 festlich geschmücktes Herrenhaus mit wehender Kaiserstandarte.
© HVSN
Daher war der Kaiserbesuch Wilhelms II. am 25. April 1892 in der kleinen aufstrebenden Landgemeinde an der Blies von besonderer Bedeutung. Dieser Monarchenbesuch hatte offiziell einen rein privaten Charakter, da Wilhelm II. sich am 24. und 25. April nur bei Karl Ferdinand von Stumm-Halberg aufhielt und die Werksanlagen und Wohlfahrtseinrichtungen des Eisenwerks besichtigte. Dennoch durfte die Bevölkerung an der Visite teilhaben, als der Kaiser und sein Gefolge mit der Kutsche eine festgelegte Strecke durch das festlich herausgeputzte Neunkirchen fuhren.
Der Vortrag geht zunächst auf herrschaftliche Reisen und Aufenthalte in die Saargegend vor 1892 ein. In einem zweiten Teil wird der Aufenthalt des „Reisekaisers“ Wilhelm II. in Neunkirchen beleuchtet, wobei die Vorbereitungen und der Ablauf des Besuchs im Vordergrund stehen.
Nichtmitglieder zahlen 3,00 Euro. Gäste sind herzlich willkommen.